CANNES 2015: YOUTH, KRISHA & NIE YINNIANG
Dieser Artikel ist aus Langeweile geboren. Und mir ist klar, dass ich mich damit wohl endgültig unglaubwürdig mache. Schließlich ist sein Geburtsort Cannes zur Zeit des Festivals.
Dieser Artikel ist aus Langeweile geboren. Und mir ist klar, dass ich mich damit wohl endgültig unglaubwürdig mache. Schließlich ist sein Geburtsort Cannes zur Zeit des Festivals.
Es ist ganz schön schwer, konzentriert einen Film zu sehen, wenn man dabei mit dem Kopf am Fußende liegen und so permanent steil zum Fernseher hochschauen muss, damit sich der Mitgucker auf der anderen Seite des Raumtrenners nicht so allein fühlt.
Was haben Spanien und Italien gemeinsam? Sie zählen zu den liebsten Urlaubsländern der Deutschen. Und gleichzeitig gehören sie zu den Staaten, die AFD-Wähler und vergleichbare Schwachmaten für einen wirtschaftlichen Klotz am Bein halten.
Frauen, die in einem Western von A nach B gebracht werden. Bei dieser extrem verkürzten Inhaltsangabe ist der Gedanke an den alten Klassiker Karawane der Frauen nicht weit.
Manchmal passiert es, dass man bei einem Film erst kurz vor Schluss seine Meinung ändert. Gerade noch seiner eigenen Gedanken so sicher, da ändert eine Dialogzeile, eine Einstellung oder eine Wendung im Plot plötzlich alles.
Es erfordert nicht gerade übermäßige geistige Anstrengungen, bei einem Film mit quadratischer Kadrierung die Assoziation zu Instagram zu entwickeln. Bei La Chambre Bleue stellt sich die Anmutung von Schnappschüssen aus der omnipräsenten Foto-App schon nach einigen Sekunden ein: leuchtende Farben, starke Kontraste, extreme Schärfentiefe und viele Detailaufnahmen in starren Einstellungen folgen aufeinander und geben der Regiearbeit von Mathieu Almaric ihre charakteristische Optik.
Vater und Tochter kommen vom Eislauftraining. Pauline ist müde, deswegen legt sie sich flach auf die Rückbank des Autos, als sie den Van vor einem Diner parken.
Jeder hat sie wohl, diese peinlichen Lücken: Filme, echte Klassiker oder Kultstreifen, die irgendwie schon jeder gesehen hat außer man selbst.
Wenn man eh permanent Filme guckt, dann kann man sie auch gleich gemeinsam gucken. So ist unsere Runde namens 8 Augen für ein Halleluja entstanden, in der wir zu viert einen bestimmten Film schauen und anschließend darüber diskutieren.
Katrin Doerksen, 2015