PAUL VERHOEVEN: ELLE
Wer gern das Gefühl hat, beim Gang aus dem Kino den eben gesehenen Film zur Gänze verstanden zu haben, der wird mit Paul Verhoevens Elle wahrscheinlich nicht glücklich.
Wer gern das Gefühl hat, beim Gang aus dem Kino den eben gesehenen Film zur Gänze verstanden zu haben, der wird mit Paul Verhoevens Elle wahrscheinlich nicht glücklich.
Wie pittoresk ist doch dieser Anblick, ergeht sich Isabelle (Valeria Bruni Tedeschi) in euphorischen Schwärmereien über die nordfranzösische Küste und ihre Bewohner: arme Muschelsammler und Fischer, die für solche Exaltiertheit nicht einmal ein müdes Lächeln übrig haben.
Bei jedem neuen Film hoffe ich, dass Michel Gondry doch noch einmal zu alter Größe zurückfindet. In Mikro & Sprit erzählt er eine für seine Verhältnis erstaunlich realistisch anmutende Geschichte: eine Rebellion gegen eine Gesellschaft, der die Fantasie abhanden gekommen scheint.
Ich freu mich drauf: Willkommen im Club einer neuen Filmemacherin: Die Drehbuchautorin Kay Cannon (Pitch Perfect) gibt ihr Regiedebüt mit der Sexkomödie The Pact.
Gestern gegen drei Uhr von Twitter und all den Liveblogs losgerissen, heute aufgewacht und nach zwei wunderbaren, dröseligen Sekunden strömen wieder all die Erinnerungen zurück.
Madame Marguerite oder Die Kunst der schiefen Töne macht eine ganze Menge richtig: er besticht durch eine gelungene Besetzung, durch eine kühle, präzise fotografierte Ästhetik und macht seine Protagonistin nicht zur Witzfigur.
An einem warmen Spätsommernachmittag lässt sich Angenehmeres vorstellen als über die Romanze zwischen einer Französin und einem Nazi-Offizier im besetzten Frankreich zu schreiben.
Wenn ich etwas nicht verstehen kann, dann junge Menschen die freiwillig zur Armee gehen. Nicht die besten Voraussetzungen also, um den Protagonisten in Liebe auf den ersten Schlag etwas abgewinnen zu können.
Hätte mir vorher jemand erzählt, worum es in Mon Roi genau geht, dann hätte ich wahrscheinlich kopfschüttelnd abgewunken. Ein französisches Drama über eine komplizierte Beziehung, wow, sowas hab ich ja noch nie gesehen.
06:30 Uhr völlig übernächtigt aufwachen, sich das Bad mit viel zu vielen Menschen teilen, Frühstück herunterschlingen, unter Palmen zur Arbeit sprinten und schwupps, schon bin ich im Kino verschwunden.
Katrin Doerksen, 2015