JANE POLLARD & IAIN FORSYTH: 20.000 DAYS ON EARTH
Wie gut, dass ich mich tatsächlich aufgerafft habe und zu einer der anstrengenden frühen Pressevorführungen gegangen bin. Da hätte ich wirklich was verpasst.
Wie gut, dass ich mich tatsächlich aufgerafft habe und zu einer der anstrengenden frühen Pressevorführungen gegangen bin. Da hätte ich wirklich was verpasst.
Was ist momentan nur los? Plötzlich bekomme ich deutsche Filme zu sehen, die mir tatsächlich ziemlich gut gefallen. Das ist äußerst ungewöhnlich, aber irgendwie auch sehr begrüßenswert.
Die Geliebten Schwestern ist der erste Film, den ich von Dominik Graf gesehen habe – und gleich ein absoluter Volltreffer. Keines der Klischees über den Deutschen Film trifft auf dieses Werk zu –
Bei einem französischen Film mit Léa Seydoux habe ich wirklich einiges erwartet – aber keine Prüderie (ja, da spricht das Klischee aus mir).
Wenn ich das mal so im Nachhinein betrachte, war der Februar 2014 ein ziemlich starker Monat. So filmisch und vor allem schauspielerisch gesehen.
Auf der Berlinale habe ich allerhand tolle Filme gesehen – und innerlich laut schluchzend geweint, weil ich auch eine ganze Menge toller Filme verpasst habe, die bestimmt nicht allzu schnell anderswo zu sehen sein werden.
Endlich war es soweit: ich durfte mir Nymphomaniac Volume One ansehen, den ersten Teil des neuen Films von Lars von Trier, der die Lebensgeschichte einer Nymphomanin nacherzählt.
Mein allerletzter Film auf der Berlinale 2014 war auch gleichzeitig mein einziger Film aus der Sektion Forum. Irgendwas muss man ja blöderweise immer vernachlässigen.
Lange auf den Film gefreut, erste niederschmetternde Kritiken von Kollegen gelesen, selbst in die Pressevorführung gegangen, mit dem Vorsatz, mir ein eigenes Urteil zu bilden, verärgert wieder herausgekommen.
Es gibt so Filme, bei denen bekommt man etwas ganz anderes als erwartet. Filme, die sich als zartfühlendes Drama verkaufen, und dann auf der Hälfte in eine regelrechte Horroratmosphäre umschlagen.
Katrin Doerksen, 2015